Wenn man sich auf einen Halbmarathon oder einen Marathon vorbereitet, dann kommt man nicht darum herum. Irgendwann steht der erste Longrun im Trainingsplan. Neben schnellen und intensiven Trainingseinheiten, wie z.B. ein Intervalltraining steht wöchentlich auch der Longrun oder Longjog auf dem Trainingsplan. Meist am Wochenende nehmen sich Läufer die Zeit für die längste Trainingseinheit. Solche Longjog-Einheiten bilden die Grundlage beim Halbmarathon- oder Marathon-Training. Damit der Longrun nicht langweilig wird ist Abwechslung das A und O. Wir stellen Euch unsere Lieblingsstrecken für einen Longrun in Frankfurt vor. Starten möchten wir mit der klassischen Mainrunde für einen Longrun in Frankfurt.
Longrun in Frankfurt – Die Mainrunde
Start ist die südliche Mainseite
Für diesen Longrun in Frankfurt habe ich mich an den Main begeben. Die Laufrunde am Main ist eigentlich optimal, denn man kann diese Runde beliebig ausdehnen. Ich starte in der Nähe der Alten Brücke auf der Sachsenhäuser Uferseite. Diese Brücke muss man auch beim Frankfurt Marathon überqueren. Der hier asphaltierte und beleuchtete Weg lädt sowohl in den frühen Morgenstunden, in den späten Abendstunden aber auch tagsüber unzählige Läufer zum laufen ein. Mich hat der Weg dann zunächst flussabwärts nach Frankfurt-Griesheim geführt. Der heftige Gegenwind macht diesen Streckenabschnitt heute etwas mühsam. Am Marathonwochenende des Frankfurt Marathon kann man sich einen Wind aus Westen allerdings nur wünschen. Der würde einen förmlich die Mainzer Landstraße hinunterfegen.
Ich laufe vorbei an dem noch geschlossenen Main Café. Vorbei an einigen Museen, wie dem Städel Museum oder dem Liebighaus und auch vorbei an dem Licht- und Luftbad (LiLuBa) in Frankfurt-Niederrad, in dem sich im Sommer unzählige Familien und Gruppen zum grillen treffen. Kurz hinter dem LiLuBa gabelt sich der Weg. Ich laufe, um weiter Richtung Griesheim zu kommen und die links neben mir liegende Hauptstraße zu verlassen rechts hinunter in Richtung Main, dafür folge ich einfach der Beschilderung des Radweges R3.
Unter der Autobahnbrücke der A5 hindurch geht es am Schwanheimer Ufer weiter nach Griesheim. Heute werde ich von einigen Rudermannschaften begleitet, die laut von ihrem Trainerteam im Motorboot motiviert werden. Die Staustufe kann man schon einige hundert Meter im Voraus in der Ferne sehen. Wenn man Glück hat, dann möchte gerade ein Schiff die Staustufe passieren und man sieht, wie das Schiff aufgrund der unterschiedlichen Wassertiefen an dieser Stelle hinauf- oder hinabgepumpt wird.
Die nördliche Mainseite
Die Staustufe bringt mich auf die andere Mainseite. Von hier oben haben wir einen wunderschönen Blick auf Frankfurt. Weiter geht es auf der nördlichen Mainseite. Vorbei an einigen Ruderclubs entlang des Mainufers, passiere ich unter der Main-Neckar-Brücke das Strandcafé „Orange Beach“. Noch sitzen hier keine Gäste auf der Sonnenterasse aber schon bald lädt der Orange Beach eher zu einer kurzen Pause, als zum Weiterlaufen ein. Nun muss ich für wenige Kilometer den Main verlassen und laufe durch das Industriegebiet des Gutleutviertel. Wenn man früh unterwegs ist sieht man hier hin und wieder noch die letzten Partygäste aus den dort ansässigen Club stolpern, während man schon seinen Frühsport absolviert. Die bestaunenden Blicke der Feierwütigen geben einen nochmal ein wenig Anschub bevor man wieder rechts zum Main abbiegen kann.
Vor dem Elektrizitätswerk der Mainova AG geht es wieder zum Main hinunter. An der Gaststätte „Druckwasserwerk“ vorbei passiere ich das Westhafengelände. Ein kleiner Steg, der Flusskrebssteg, führt mich dann wieder auf den Hauptweg am Main entlang. Vor einem liegt nun schon der Blick auf den Eisernen Steg, die Skyline und den Dom.
An all diesen Orten laufen wir vorbei und entfliehen dem Touristengedränge in Richtung Weseler Werft. Hier erlaubt ein Blick zurück nochmal eine schöne Aussicht auf die Frankfurter Skyline. An der Europäischen Zentralbank vorbei kommen wir zum Osthafenpark. Hier treffen sich auch am Wochenende immer Sportgruppen zum Outdoorsport. Ob Basketball, Fußball, Skaten oder Calisthenics, der Osthafenpark bietet etwas für jeden Geschmack. Ich nehme die Honsellbrücke, die in die Osthafenbrücke überleitet, um wieder auf die südliche Mainseite zu gelangen. Auch hier ist die Sicht auf die Frankfurter Skyline wieder atemberaubend. Manch einer muss hier einfach für ein Bild stehenbleiben. Beim dem Blick sei das auch wirklich entschuldigt.
Die letzten Kilometer
Um die 20km voll zu machen laufe ich nochmal über die Deutschherrenbrücke zurück auf die andere Mainseite, drehe eine Runde durch den Osthafenpark und laufe erneut mit einem Blick auf die Skyline über die Honsellbrücke und die Osthafenbrücke auf die südliche Mainuferseite. Wieder auf der Sachsenhäuser Uferseite laufe ich die letzten Kilometer bis zum Ausgangspunkt und beende den Longrun in Frankfurt mit etwas über 20km auf der Uhr.
Fazit
Diese Strecke ist für einen Longrun in Frankfurt wirklich ideal. Nicht nur, dass man an so unterschiedlichen Orten vorbeiläuft, man begegnet auch immer wieder interessanten und manchmal bekannten Gesichtern. Das genialste ist aber eigentlich, wer am Ende der Runde noch ein paar Körnchen übrig hat und noch ein paar Kilometer sammeln möchte, der läuft einfach noch ein Stück weiter und nimmt eine der Mainbrücken um wieder zurückzulaufen. Besser kann es doch kaum sein.