Das Warten hatte endlich ein Ende. Es ist der 28.10.2018, kurz vor 13:00 Uhr und nach 02:58:18 Stunden bin ich in das Ziel in der Festhalle eingelaufen. Endlich habe ich es geschafft, endlich bin ich unter der magischen 3-Stunden-Marke geblieben, endlich habe ich mich für die harte Arbeit belohnt! Und dann auch ausgerechnet in Frankfurt, in der Stadt in der ich zu Hause bin, hier wo alles angefangen hat! Dieses Gefühl ist unbeschreiblich!
Der Weg zur magischen 3-Stunden-Marke
Die Vorfreude auf das Marathonwochenende war groß. Ich hatte die Ehre den Frankfurt Marathon als offizieller Laufbotschafter zu repräsentieren. Unter dem Namen Skylinerunner hatten sich Läuferinnen und Läufer zusammengefunden. Egal ob Mann oder Frau, schnell oder langsam, jung oder alt, wir hatten ein gemeinsames Ziel. Die Laufcommunity sollte auf uns aufmerksam werden, auf uns und den Frankfurt Marathon. So waren wir auch das ganze Wochenende auf dem Messegelände vertreten.
Am Sonntag klingelte dann um 06:00 Uhr der Wecker. Raceday! Draußen war es kalt, der Wind zeigte sich wieder mit voller Kraft. Aber ich wusste, heute muss es knallen! Am Vortag hatte ich mir bewusst nochmal ein bisschen Druck aufgebaut, indem ich beim Interview auf der Bühne der Fattoria la Vialla – Toscana Pasta Party motiviert mitteilte, dass ich morgen unter 3 Stunden in die Festhalle einlaufe. Ich wusste alle Bekannten aus meiner Laufcommunity verfolgen mich. Sie wollten sehen, ob ich es endlich schaffe. Es gab die traditionellen vier Toast mit Honig und dann ging es in Richtung Start. Ich nutze den Weg dorthin um mich schon langsam einzulaufen. Mir war egal, ob es kalt oder windig ist, ich entschied mich wie gewohnt in meinem #WERUNFANKFURT-Tank-Top zu laufen. Das war auch genau die richtige Entscheidung, denn nach wenigen Kilometern spürte ich von der Kälte nichts mehr.
#runtheskyline
Die erste Rennhälfte – Durch Frankfurts Hochhausschluchten
Nach einer weiteren kurzen Aufwärmphase begab ich mich in meinen Startblock. Ich ging rein, suchte mir den 3-Stunden-Pacer und schwor mir, dass er mich dieses Mal nicht abhängt. 10:00 Uhr und der Startschuss fiel. Auf geht’s Richtung Innenstadt. Die erste Zwischenzeit meiner Uhr zeigte mir nach 5km 21:21min, ich bin im Soll und der Pacer an meiner Seite. Nach 10km war die Situation unverändert, wieder 21:19min. Nun verließen wir die Bremer Straße und es ging leicht bergab Richtung Main. Nach ca. 12km war es dann soweit. Ich fühlte mich gut und plötzlich sagte ich mir, heute musst du was riskieren. Also wurde ich schneller und schneller. Die nächsten 5km bis KM 15 lief ich in 20:27min und danach bis KM 20 in 20:45min. Danach war die Hälfte geschafft. Halbmarathon in 01:28:24 Stunden. Das bedeutete, ich hatte 1:36min Vorsprung.
Die zweite Rennhälfte – nun beginnt der marathon
Es ging weiter über die Schwanheimer Brücke, ein berüchtigter Rennabschnitt, denn es geht leicht bergauf und noch dazu blies der Wind heute kräftig. Aber an diesem Tag war mir das alles egal. Bis KM 30 lief ich schneller als der für 3-Stunden benötigte 4:15er Schnitt. Jetzt wurde ich mir immer sicherer. Heute schaffe ich es! Ich war auf der Mainzer Landstraße und ich hatte mich eigentlich auf Rückenwind gefreut. Doch der Freude wurde mir ordentlich Wind aus allen Richtungen – außer von hinten – entgegengebracht. Aber das war kein Grund um zu zweifeln. Die 5km von KM 30 bis 35 lief ich in 21:27min, also nur minimal langsamer als 4:15 pro KM. Und dann kam meine Crew #WERUNFRANKFURT bei KM 36. Ich hörte nur Jubel und Schreie, ich sah meine Eltern und meinen Bruder und ich war voller Glücksgefühle. So ein phänomenaler Moment! Jetzt wusste ich, nur noch ein Sturz oder Ähnliches konnten mich heute noch aufhalten.
Die restlichen Kilometer bis zum Ziel wurden härter und härter aber ich wurde nur geringfügig langsamer. Die 5km bis KM 40 lief ich in 21:32min. Danach war es soweit, es ging die Mainzer Landstraße zurück und schon war ich auf der Friedrich-Ebert-Anlage. Mir gingen so viele Glücksgefühle durch den Kopf und ich bereitete mich darauf vor, was gleich passieren würde – der Zieleinlauf in die Festhalle!
Ein Zieleinlauf der emotionen
Kurz nachdem das Eingangstor in die Festhalle passiert wurde, wurde es sehr laut und dann ließ ich meinen Gefühlen und Emotionen freien Lauf. Ich schrie, ich jubelte, ich war einfach nur unglaublich stolz. Diesen Tag werde ich niemals vergessen.
Fazit
Danke an alle die mich unterstützt haben, danke an alle die mich angefeuert haben, die Stimmung auf und neben der Strecke war unglaublich schön, denn ich hörte meinen Namen so oft und meistens sogar in einem Radius von 500m, und vor allem danke an die Organisatoren des Frankfurt Marathons. In Deutschland und auf der Welt gibt es verschiedene Marathons und jeder ist besonders. Es geht auch nicht darum, welcher der Beste ist, denn dies ist eine subjektive Meinung. Aber was die Organisatoren am 28.10.2018 wieder auf die Beine gestellt haben ist unbeschreiblich und zeigt, dass Frankfurt das Laufen liebt! Natürlich gibt es so viel mehr auf dieser Welt als einen Marathon unter 3 Stunden zu laufen. Jeder hat seine persönlichen Ziele und Ansprüche und am allerwichtigsten ist die Gesundheit.
Für mich persönlich war es aber ein großer Tag. Ich habe es endlich geschafft! Das Laufen an sich hat sowieso mein Leben verändert und letztendlich hat mir der Frankfurt Marathon auch privat großes Glück beschert.
Auf ein Neues am 27.10.2019!
Wir sehen uns beim 38. Mainova Frankfurt Marathon 2019
Euer Skylinerunner!