Warum ich laufe und warum mir mein erster Marathon so wichtig war! Mein Erfahrungsbericht zum Frankfurt Marathon

Ein Erfahrungsbericht zum Frankfurt Marathon von Skylinerunner Kristina Assmann

Ich laufe etwa seit 2015. Angefangen hat es damals als Ausgleich zu meinem damaligen Job – ein Job, in dem ich nur saß. Gute 10 Jahre davor bin ich schonmal kurze Zeit gelaufen – mit dem Traum vom New York Marathon. Aber damals waren mir Partys wichtiger. So kann sich das Leben doch ändern. Lest hier meinen Erfahrungsbericht zum Frankfurt Marathon, meinen ersten Marathon.

Am Anfang meiner „Laufbahn“ war das Laufen nicht ausschließlich eine Freude. Es kamen leider sehr schnell immer wieder und immer stärker auftretende Sehstörungen mit Taubheitsgefühlen und migräne-ähnlichen Kopfschmerzen hinzu, die mich am Laufen hinderten. Am Anfang dachte ich mir nichts dabei. Als diese Begleiterscheinungen aber dann irgendwann ein paar Wochen anhielten, wurde es mir ein wenig suspekt.

Hierzu mal nur eine Kurzfassung: Krankenhausaufenthalt, ein halbes Jahr etliche Untersuchungen mit Verdacht auf Multiple Sklerose – zum Glück ist es damals beim Verdacht geblieben! Der Gedanke möglicherweise einmal im Rollstuhl zu enden rüttelte mich wach und ich bin nach wie vor froh und dankbar gesund zu sein und laufen zu können!

 

Laufen ist für mich Lebensqualität!

 

Ende 2015/Anfang 2016 kam es jedoch für mich noch schlimmer…

Meine geliebte Mama ist an Magenkrebs erkrankt. Sie ist sehr positiv an die Krankheit herangegangen. Ich war so stolz auf sie. Wie tapfer sie doch ist trotz der OP, der Chemotherapie, etc.

Ich lief weiterhin und eine Zeit lang sogar jeden Tag! Kann man vor seinen Sorgen weglaufen? Versucht hab ich es auf jeden Fall! Ich wollte mich dieser Situation bzw. konnte mich dieser Situation nicht stellen, da meine Mama der wichtigste Mensch für mich ist! 2016 wollte ich mit Hilfe einer Freundin meine Bestzeit auf 10km angreifen. Meine Eltern waren sogar zum Anfeuern da aber natürlich ist es nichts geworden. Mein Körper rebellierte so sehr…

 

Skylinerunner

Kristina mit ihren Eltern beim 10km Lauf

 

Ich laufe für meine Mama

 

Als ich dann das Datum des Hamburg Marathons 2017 sah, wusste ich DAS ist es! Am 23.04.2017 wollte ich meinen ersten Marathon laufen! An dem Geburtstag meiner Mama, für meine Mama! Ich trainierte mehr oder weniger nach einem Plan. Ich lief mit Schmerzen in meinem rechten Knie, viel zu lange! Aber ich dachte mir, wenn meine Mama so tapfer ist mit ihrer Krebserkrankung, sollte ich nicht jammern wegen ein bisschen Knieschmerzen! Ich mache das ja schließlich für sie…

Das Ende vom Lied war leider, dass ich den Marathon nicht laufen konnte, da ich das typische „Läuferknie“ hatte und die Schmerzen einfach zu schlimm waren. Meine Enttäuschung kann sich keiner vorstellen… Für 2018 war ich aber schnell wieder angemeldet! Ich hatte da eine offene Rechnung zu begleichen! Diese Rechnung besteht mit dem Hamburg Marathon leider heute noch…

Am 5. September 2017 verstarb meine Mama, denn der Krebs kam schneller und schlimmer zurück, als wir dachten…an das Laufen war erstmal nicht zu denken…

 

Meinen ersten Marathon sollte ich wohl in Frankfurt laufen

 

Mir fehlte das Laufen aber und so kam dann die Ausschreibung des Mainova Frankfurt Marathons mit Suche nach Botschaftern für den Mainova Frankfurt Marathon 2018. „Skylinerunner“, das klang schön und mit Frankfurt verbinde ich immer ein schönes, rundum positives Wochenende um den Mainova Frankfurt Marathon!

2016 durfte ich in Frankfurt für Polar in der Staffel starten, 2017 als Gast an dem ASICS Frontrunner Wochenende teilnehmen. Das war ein paar Wochen nach dem Tod meiner Mama und die Frontrunner haben mir echt viel Kraft in dieser schweren Zeit gegeben Dafür bin ich nach wie vor sehr dankbar. Also warum nicht 2018 in Frankfurt meinen ersten Marathon laufen? Meine Mama kam zudem gebürtig aus Hessen. Die Bewerbung ging raus und ich hatte Lust endlich wieder zu laufen. Als dann auch die Mail kam, dass ich als „Skylinerunner“ dabei sein darf, war ich einfach nur dankbar! Erneut hat der Mainova Frankfurt Marathon mir Kraft und positive Energie geschenkt!

Ich nahm mir einen Coach und versuchte mich so gut es ging an den Plan zu halten. Leider lief auch diese Vorbereitung nicht optimal aus verschiedensten gesundheitlichen Gründen, aber ich wollte es dieses Mal noch mehr als vorher! Nachdem ich einen Longrun mit Schmerzen trotzdem geschafft hatte, mit Begleitung einer lieben Freundin, wusste ich mein Kopf ist stärker als gedacht und ich werde am 28.10.2018 in die Frankfurter Festhalle einlaufen. Die Zeit war mir egal und ich wusste es wird weh tun!

 

Nichts steht mehr im Wege

 

Das Marathon Wochenende war durch und durch großartig. Dies merkt ihr sicherlich auch, wenn Ihr meinen Erfahrungsbericht zum Frankfurt Marathon lest. Ich habe so viele großartige Sportler treffen dürfen wie Sabrina Mockenhaupt, Jan Frodeno, Arne Gabius, Katharina Heinig jetzt Steinruck, Laura Phillip um nur ein paar zu nennen. Liebe Freunde hatte ich auch das ganze Wochenende um mich herum und meinem ersten Marathon stand nichts mehr im Weg! Die Temperaturen störten mich irgendwie auch nicht und ich hatte einfach nur Bock diesen, meinen ersten Marathon zu laufen. Die Schmerzen kamen leider schneller als gedacht, bei Kilometer 16 bereits. Was daran liegen könnte, dass ich doch schneller gelaufen bin, als geplant, aber es fühlte sich halt gut an! Egal, Pace etwas nach unten reguliert und den Marathon weiter genossen! Oh ja, das geht! Ab Kilometer 30 wurden die Schmerzen leider immer schlimmer und ich musste Gehpausen in Kauf nehmen, aber es ging halt nicht anders! Hauptsache ankommen.

An der Strecke stand übrigens die Freundin, die mich 2016 zu meiner 10km Bestzeit pacen wollte, was mich so sehr freute! Kurz vor dem Ziel stand ein guter Bekannter und ganz kurz vor der Festhalle noch Judith und Olli, was mich so erstaunt und gefreut zugleich hat, denn es war echt kalt, wenn man sich nicht bewegt hat und ich hab ja auch ein paar Stunden gebraucht bis ich da war!

Und dann war ich auch schon in der Festhalle! Total geflashed kam ich da rein und ja mit Tränen in den Augen, aber auch das war mir vorher klar! Ich habe es wirklich geschafft! Ich bin Marathoni und ich habe es auch dank der Hilfe meiner Mama geschafft, denn sie hat immer an mich geglaubt und wenige Tage bevor sie eingeschlafen ist meinte sie noch zu mir: „Du schaffst das!“

 

Festhalle

Der Zieleinlauf in die Festhalle von Kristina

Fazit

 

An dieser Stelle möchte ich auch nochmal Danke sagen! Danke an das ganze Team vom Frankfurt Marathon und an alle Skylinerunner!

Ich komme wieder, denn Frankfurt ist irgendwie mein Ruhepol, meine Energietankstelle, mein zweites Zuhause!

Ich hoffe Euch hat mein Erfahrungsbericht zum Frankfurt Marathon gefallen.

 

Du möchtest auch mal entlang der Skyline einen Marathon laufen? Hier geht es zur Anmeldung.